#204: The Future of Media

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Die Zukunft der Medien

Creator sind die neuen Medien

Während ich früher Spiegel oder die Zeit las, um mich zu informieren, folge ich heute stattdessen unabhängigen Bloggern oder Podcastern, weil ich glaube, dass sie die besten Experten sind. 

Ich streite nicht ab, dass klassische Medien unverzichtbar sind, wenn es um investigativen Journalismus geht, er äußerst ressourcenintensiv ist und bei dem die Journalisten auf bestehende Infrastrukturen zurückgreifen müssen. 

Für alles andere gibt es jedoch Content Creator, denn diese beschäftigten sich oft exzessiv mit ihren Lieblingsthemen, während sich Allround- Journalisten der klassischen Medien meistens in kurzer Zeit in Tausende von Themen einarbeiten müssen. Bei Themen wie Apple, Tesla oder Bitcoin übertreffen Content Creator sogar oft  Fachjournaliste, da sie noch mehr private Stunden in ihr Spezialgebiet stecken und sich total auf ihre Nische konzentrieren können. 

Creator haben oft mehr Spezialwissen als Journalisten

Top Reviewer wie zum Beispiel MKBHD sind in meinen Augen einfach die besten der Welt und aus meiner Sicht viel vertrauenswürdiger und kompetenter als - nichts gegen die Computer Bild - jemand, der z.B. bei der Computer Bild arbeitet. Denn die Computer Bild Redakteure sind für mich gesichtslos, während ich bei  MKBHD weiß, dass er seit Jahren nichts macht, außer Tech Gadgets zu reviewen und vor allem selbst mit den Tools arbeitet und am besten beurteilen kann, welches Tool für welchen Use Case am besten ist.

Der Spezialisierungsgrad kann bei Bloggern, Podcastern & Co beliebig fein werden: Es gibt Leute, die spezialisieren sich zum Beispiel nur auf Apple Devices. Und die testen ein iPhone nicht nur einmal, wenn es rausgekommen ist - nein, sie erstellen 30 verschiedene Reviews! Was macht das iPhone nach sechs oder neun Monaten, wie nützlich ist das iPhone für Fotografen, für Videoproduzenten, für Podcaster und vieles mehr. Dass so etwas der Spiegel oder auch die Computer Bild nicht abdrucken kann, ist klar.  

Newsletter-Autoren können Millionen verdienen

Der heutige Leser oder Nutzer hat in jedem Lebensbereich die Möglichkeit, äußerst nützlichen und gut recherchierten Content zu finden, sei es im Bereich Technik, Lifestyle, Food, Fitness oder Finanzen. Fitnessinfluencer haben ein vielfaches der Reichweite von Magazinen wie Fit for Fun und ein Solo Blogger wie Ben Thompson verdient mit seinem Wirtschaftsanalysen-Newsletter Millionen von Dollar, weil seine Leser zehn Dollar im Monat dafür zahlen. Hier finde ich besonders spannend, dass seine Abonnenten bereit sind, zehn Dollar im Monat für diesen Newsletter zu bezahlen, während sie keine drei Dollar für ein Spiegel- oder Zeit-Abo zahlen würden. 

Der Hauptgedanke scheint hier zu sein, dass sie den Creator unterstützen und für seine Arbeit belohnen wollen, ihn und seine Arbeit also wertschätzen. Eine Konsequenz dieser Entwicklung ist, dass sich nicht nur Experten auf ihrem Gebiet als Podcaster und Blogger selbstständig machen, sondern auch Star Journalisten ihre Verlage verlassen, um statt z.B. für die New York Times oder The Verge zu schreiben, ihre eigenen bezahlten Newsletter auf Substack zu gründen und ihr eigener Chef zu sein. 

People follow People - not brands
Es ist heute einfacher denn je, mit Content Geld zu verdienen, sei es mit Blogging, bezahlten Newslettern und bezahlten Podcasts. Ein ganz wichtiger Faktor: “People follow People” und “People Trust People”. Hört sich banal an, ist aber so. Ich als Person folge lieber anderen Personen als einer unpersönlichen Zeitschrift. Ich möchte wissen, welche Person dahinter steckt und wer welchen Artikel geschrieben hat und warum. Die Beziehung ist am persönlichsten, wenn ich direkt einem Blogger folge oder einem Podcaster, den ich dann auch abonniere. 

Dementsprechend ist meine Prognose: Content Creator sind die neuen Media Companies. Sie haben eine unglaubliche Reichweite: Die größten TikToker oder YouTuber erreichen 10 oder sogar 100 Millionen Menschen.

Aber auch eine Nische kann enorm interessant sein. Selbst wenn ein Blog oder ein Podcast nur tausend Leute erreicht, kannst er damit schon ziemlich großen Einfluss  haben.Und vielleicht kann der Blogger auch ganz gut davon leben, denn beim “1000 True Fans”-Prinzip heißt es: Wenn man tausend Leute hat, die einem folge und die bereit wären, 10 Dollar im Monat zu zahlen, kann man damit schon ganz ordentlich leben. 

Die Konsequenzen für Medienkonzerne

Was bedeutet das jetzt für Medienkonzerne? Laufen ihnen jetzt reihenweise die Journalisten weg? Für viele Leser und Zuhörer sind die klassischen Media Brands nicht mehr attraktiv. Ich glaube, dass Medienunternehmen stark mit Creatorn kooperieren müssen oder selbst die besten Creator ausbilden müssen. Es ist wichtig, dsas die Personen in den Vordergrund gestellt werden statt den Medienmarken. 

In der Vergangenheit haben sich die Medienmarken selbst sehr wichtig genommen: Die Medienmarke war alles und da arbeiten irgendwelche Redakteure, deren Name vielleicht ganz klein am Ende des Artikels erscheint - oder auch gar nicht. Alles was zählt, ist der Name des Magazins oder der Sendung. Nun hat sich das gewandelt: Den heutigen Konsumenten ist es vielleicht egal, unter welcher Medienmarke etwas veröffentlicht wird - sie möchten wissen, welcher Journalist dahinter steckt. Und dabei ist es ihnen egal, ob diese Person gerade solo arbeitet oder für diese oder jene Publikation schreibt. 

Medienkompetenz ist der Skill der Zukunft

Ein weiterer wichtiger Punkt ist Medienkompetenz. Es ist für uns als Konsumenten wichtig, zu wissen, wo wir die besten Informationen her bekommen. Wenn man sich über Handelsblatt, Spiegel, Zeit oder Manager Magazin informiert, ist die Information zwar richtig und korrekt, aber auch nicht besonders tief. Wenn man sich wirklich für ein Thema interessiert, möchte man mehr wissen - und da kommen Special Interest Blogs und Podcasts ins Spiel, die viel tiefer gehen. 

Doch wo holt man sich nun diese Informationen her, wem soll man überhaupt folgen, wer gibt verlässliche, gut recherchierte Informationen weiter? Das zu wissen, ist eine sehr wichtige Medienkompetenz. Während man sich in der Vergangenheit auf Spiegel und Co einfach relativ blind verlassen konnte, gibt es jetzt ein unüberschaubares Angebot in der neuen Medienwelt. Hier muss man wissen, welche Top Youtube Channels, Blogs, Twitter-Kanäle oder Podcasts für welchen Bereich relevant sind.

Und ich als unabhängiger Blogger und Podcaster möchte natürlich auch meinen Teil dazu beitragen, euch mit guten Informationen über digitale Trends zu versorgen.


Takeaways:

⏪ Früher las man "Die Zeit" und "Spiegel". Heute folgt man Influencern.

📰 Klassische Medien sind unverzichtbar für investigativen Journalismus. Für alles andere gibt es Content Creator.

💡 Blogger kennen sich mit Apple, Tesla und Bitcoin 100x besser aus als der Spiegel-Redakteur. Weil sie sich auf eine Nische konzentrieren können.

👩🏻‍💻 Tech-Reviewer auf YouTube sind kompetenter und glaubwürdiger als die Computer-Bild. Weil sie selbst mit den Tools arbeiten und absolute Experten sind.

💰 Die besten Experten verdienen als Solo-Blogger Millionen. Und Star-Journalisten verlassen ihre Publikationen und machen sich als Blogger selbständig.

❤️ People follow people. People trust people.

🔮 Meine Predictions:

1) Content Creator sind die neuen Media Companies

2) Medienkonzerne müssen mit Creatorn kooperieren oder eigene Gesichter aufbauen. Die Person zählt, nicht die Medienmarke

3) Und für uns als Konsumenten gilt: die besten Informationen gibt es nicht im "Spiegel", sondern auf Social Media. Man muss aber wissen wo. Das ist die wichtigste Medienkompetenz.

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