Qualität statt Quantität - auch bei Fans
Content Creator, Influencer und Entrepreneure wollen vor allem eines: eine hohe Reichweite und am besten Millionen von Followern.
Viel entscheidender als die Anzahl der Follower ist jedoch die Qualität der Beziehung: Sind es passive Follower, treue Fans oder sogar Super-Fans? Kevin Kelly hatte schon 2008 die Idee der "1.000 True Fans": Jeder Creator braucht nur 1.000 Fans, die ihn im Schnitt mit $100 pro Jahr unterstützen - sei es durch den Kauf von Produkten oder Spenden. So wäre schon ein Jahreseinkommen von 100.000 Dollar gesichert.
Besonders interessant: Der Artikel ist aus dem Jahr 2008 - wo es noch gar kein Social Media gab. Vielmehr steckte die Idee dahinter, dass beispielsweise Künstler CDs, Konzerttickets oder auch Merchandise-Artikel verkaufen und “normale” Fans im Schnitt 100 Dollar für die Produkte des Künstlers ausgeben.
Super Fans konsumieren sogar alles, was der Künstler heraus bringt oder tut: jede CD, jedes T-Shirt und sogar jedes Konzert auf einer großen Tour. Super Fans geben nicht nur 100 Dollar für den Künstler aus, sondern hunderte oder gar tausende.
Social Media macht Fans zu barem Geld
Springen wir in die heutige Zeit: Heute ist die Idee der 1000 echten Fans aktueller denn je. Social Media ermöglicht es, Follower zu erreichen und diese Follower in Fans zu verwandeln.
Plattformen, die bei der Monetarisierung unterstützen, machen es noch einfacher, mit diesen Fans Geld zu verdienen. Dies ist der Hauptpunkt der heutigen Creator Economy: Bis vor ein paar Jahren war es nur indirekt möglich, mit den Followern, die man auf Social Media Plattformen gesammelt hat, Geld zu machen: Kooperationen, Sponsored Posts oder Geld für Influencer Marketing. An die Fans direkt etwas zu verkaufen, war noch nicht möglich, da die Plattformen dazu noch nicht existierten.
Dies hat sich nun geändert. Für physische Güter gibt es Shopify. Online-Kurse lassen sich auf Teachable verkaufen. Bei Patreon können Fans ihren Lieblings-Creatoren monatlich Geld zukommen lassen, um sie zu unterstützen. Eine andere Möglichkeit wäre ein bezahlter Podcast oder einen bezahlten Newsletter, den man über Substack anbieten würde.
Social Media und diese Monetarisierungsplattformen haben einen weiteren Aspekt, der für jeden interessant ist: 1000 echte Fans zu finden unter - zumindest theoretisch - 8 Milliarden Menschen auf der Welt, die man erreichen könnte, ist durchaus für jeden möglich. Egal für welche Nische man sich jetzt interessiert, ob Tesla, VW, Kryptowährungen, Bitcoin, Ethereum, FC Bayern, VfL Wolfsburg oder den Dirk Nowitzki Fanclub.
100 Super-Fans = 100k Jahreseinkommen
Die Investorin Li Jin geht noch einen Schritt weiter als Kevin Kelly. Li Jin war einmal beim Venture Capital Unternehmen Andreessen Horowitz, die stark in den Creator Economy Space investiert hat. Sie ist übrigens super nett und ich habe mit ihr ein paar sehr interessante Gespräche über die Creator Economy geführt. Sie hat einen coolen Podcast, gibt auch eigene Online-Kurse und spricht nicht von 1000, sondern von 100 echten Fans, die jedoch Super Fans sind und bereit wären, ihren Creator mit 1000 Dollar im Jahr zu unterstützen, wenn der Mehrwert stimmt - beispielsweise für Bildung oder für den Zugang zu einer bestimmten Community.
Bei 100 echten Fans mit einer Zahlungsbereitschaft von 1000 Euro im Jahr wären das wieder 100.000 Jahresverdienst. Der Unterschied zu den 1000 echten Fans: damit ein Fan einem Creator 10 Dollar im Monat gibt, braucht es keine große Gegenleistung. Es reicht oft schon, wenn der Fan oder Follower den Creator mag und sich denkt, dass die 10 Dollar für Patreon ihm nicht weh tun. Auch ein kostenpflichtiger Newsletter oder Podcast fällt noch unter diese Kategorie. Hier steht noch der Support im Vordergrund, den der Creator liefert.
Wenn ein Fan jedoch 1000 Dollar im Jahr oder 100 Dollar Monat für etwas zahlt, dann möchte er etwas dafür haben, das über den reinen Support hinausgeht - zum Beispiel, Teil von einer coolen Community zu sein, von der man sich gewisse Vorteile verspricht oder eine gewisse Nähe zum und/oder exklusiven Content vom Creator wie Informationen, die Geld bringen. Ein Beispiel wären Investment Newsletter oder Online-Kurse.
Eine Million Dollar mit einem Newsletter
Ich persönlich kann das Ganze gut nachvollziehen - nicht nur, weil ich selbst Creator bin, sondern auch selbst Creator abonniere und unterstütze. Manche mit 5 bis 10 Dollar Monat, indem ich deren kostenpflichtigen Newsletter oder Podcast abonniere oder auch Online-Kurse für Hunderte von Dollar oder sogar für über 1000 Dollar, wenn ich der Meinung bin, dass die Kurse besonders gut sind.
Natürlich spielt da der Sympathie-Aspekt eine große Rolle: Ich würde denselben Kurs nicht von einer Institution kaufen oder von einem Creator, den ich nicht kenne. Einen Kurs, den ich sehr spannend finde, ist der Part-Time YouTuber Kurs von Ali Abdaal, in dem er vermittelt, wie man ein bessere YouTuber wird. Der kostet 1000 oder sogar 2000 Dollar - aber das wäre es mir wert. So gesehen wäre ich auch einer seiner Super Fans, also einer von seinen 100 True Fans.
Die digitalen Geschäftsmodelle in der Creator Economy lassen sich sehr zudem gut skalieren: Wenn Ali Abdaal, also einen Kurs für 1000 Dollar verkauft, hat er vermutlich nicht nur 100 Käufer, sondern vielleicht 1000, womit er dann eine Million Dollar verdient hätte. Erfolgreiche bezahlte Newsletter, die 10 Dollar Monat kosten oder 1000 Dollar im Jahr, haben zum Teil nicht nur 1000 Abonnenten, sondern vielleicht sogar 10.000. Es gibt also Einzelpersonen, die mit ihrem Newsletter eine Million Dollar verdienen und 10.000 echte Fans haben.
Hast du noch Kunden oder schon Super-Fans?
Das Prinzip der True Fans ist jedoch nicht nur für Influencer und für die Creator Economy relevant, sondern lässt sich auch auf die normale Businesswelt übertragen. Jedes Unternehmen sollte sich fragen: Was haben wir da eigentlich? Haben wir Follower? Haben wir Kunden? Oder haben wir Fans? Oder sogar Super Fans? Super Fans generieren das Zigfache an Umsatz wie normale Kunden.
Und die Preisfrage ist: Was kann ich tun, um noch mehr super Fans zu gewinnen? Und denen auch wirklich solche Mehrwerte zu bieten, dass sie Super Fans meiner Marke werden und zu Brand Ambassador werden? Also nicht nur selbst viel Geld bei mir ausgeben, sondern auch Werbung für mich machen und ihren Freunden von meinen Produkten erzählen.
Soviel zum Thema zu “1000 echte Fans”. Und wenn ihr echte Fans von mir seid, dann müsst ihr jetzt nichts kaufen. Aber ihr könntet z.B. den Podcast mit 5 Sternen bewerten oder einfach meinen Newsletter abonnieren. Alles auf www.trends.fm. Und genial fände ich, wenn ihr meinen LinkedIn Account und auch meinen Podcast euren Freund empfehlen würdet, wenn ihr findet, dass euch mein Content etwas bringt :-)
🔥 Content Creator, Influencer und Entrepreneure wollen vor allem eines: eine hohe Reichweite, am besten Millionen von Followern.
👍 Viel entscheidender als die Anzahl der Follower ist aber die Qualität der Beziehung. Sind es passive Follower, treue Fans oder sogar Super-Fans?
💰 Kevin Kelly hatte schon 2008 die Idee der "1.000 True Fans": Jeder Creator braucht nur 1.000 Fans, die ihn im Schnitt mit $100 pro Jahr unterstützen (durch den Kauf von Produkten oder Spenden, für ein Einkommen von $100k).
💡 In der heutigen Creator Economy ist es einfacher als je zuvor, Follower und Fans zu gewinnen und über Plattformen wie Substack, Patreon und OnlyFans zu monetarisieren. Bei 8 Mrd. Menschen müsst ihr nur 1.000 echte Fans gewinnen!
👏 Die Investorin Li Jin geht sogar weiter: sie spricht von "100 True Fans", also Super Fans, die ihre Creator sogar mit $1.000/Jahr unterstützen, wenn der Mehrwert stimmt, z.B. Education oder Community.
🙏🏼 Ich selbst unterstütze einige Creator: manche mit $10/Monat und von anderen kaufe ich Kurse für >$1.000.
🤔 Das Konzept lässt sich auf die Business-Welt übertragen: hat eure Firma nur Kunden oder "True Fans"?
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